Lichtempfindlichkeit

Lichtempfindlichkeit in der Fotografie

Bei der Fotografie stößt man immer wieder auf die Angabe eines ISO-Wertes. Doch worauf soll man dabei achten? Dabei handelt es sich um einen Wert, der bei der analogen Fotografie die Lichtempfindlichkeit des Films angibt. Je lichtempfindlicher ein Film ist, desto weniger Licht wird infolgedessen benötigt. Deshalb sollte der Fotograf immer bereits im Vorfeld wissen, für welches Projekt er den Film denn eigentlich nun benötigt, also welche Lichtumgebung gegeben sein wird. Schließlich kann der Film in der analogen Kamera nicht einfach so gewechselt werden, ohne dabei den gesamten Film in die Filmpatrone einzuziehen, wodurch keine weiteren Aufnahmen mehr mit diesem Film möglich sein werden. Bei der digitalen Fotografie zeigt sich indes der große Vorteil, dass der ISO-Wert des Bildsensors jederzeit problemlos verändert werden kann - also sogar von Bild zu Bild. Im Handbuch der jeweiligen Kamera finden sich hierzu entsprechende Angaben, wie die Lichtempfindlichkeit eingestellt wird und vor allem, welche Einstellungen für welche Situation empfohlen werden. Im Folgenden wird von einer Canon Vollformat-Kamera ausgegangen, bei der kein Blitz zum Einsatz kommt. Experimentieren Sie einfach.

Lineare Veränderungen

Eine kleine ISO-Zahl bedeutet eine geringe Lichtempfindlichkeit. Je höher der ISO-Wert steigt - je größer die Zahl also wird - desto lichtempfindlicher wird der Sensor schlussendlich. Mit einem entsprechend hohen ISO-Wert ist eine Aufnahme also sogar bei sehr schlechten Lichtverhältnissen möglich. Dies bedeutet also, dass mit steigender ISO-Zahl umso weniger Licht bei gleichbleibender Belichtungszeit benötigt wird. Damit gibt es also insgesamt drei Einstellungen, die berücksichtigt werden müssen, um ein optimal belichtetes Bild zu erhalten:

  1. Lichtempfindlichkeit (ISO)
  2. Blende (f)
  3. Belichtungszeit (s)

In einem Beispiel liegt der Blendenwert bei f/2,8, der ISO-Wert bei 100 und die Belichtungszeit bei 1/100 s. Wenn nun die Belichtungszeit halbiert werden soll, weil eine Bewegung eingefroren werden soll, dann ändert sich die Belichtungszeit somit von 1/100 s auf 1/200 s. Die Blende soll allerdings nicht verändert werden. Damit muss also der ISO-Wert entgegengesetzt zur Belichtungszeit verdoppelt werden und steigt somit von ISO 100 auf ISO 200. Die beiden Werte müssen also linear verändert werden.

Die Bildqualität

Normalerweise sollte man davon ausgehen können, dass die Aufnahme durch eine steigende Lichtempfindlichkeit umso besser wird. Leider ist dies aber nicht so, denn die Lichtempfindlichkeit birgt auch ihre Schattenseiten. Wenn die Lichtempfindlichkeit steigt, der ISO-Wert also größer wird, steigt auch das Rauschen, wodurch die Aufnahme an Kontrast und Schärfe verliert. Das Rauschen ist aber auch zusätzlich von der verwendeten Kamera abhängig beziehungsweise von der Qualität des Bildsensors. Bei einem Vollformat-Sensor beispielsweise ist die Bildqualität deutlich besser bei höheren ISO-Werten als dies etwa bei einer Kompaktkamera oder sogar bei einem Smartphone der Fall ist. So kann es beispielsweise sein, dass bereits eine ISO-400-Aufnahme mit einer Kompaktkamera keine zufriedenstellende Bildqualität mehr ermöglicht. Dunkle Bereiche sind in einem solchen Fall in der Regel stärker vom entstehenden Rauschen betroffen als helle Bereiche.

So wird die Aufnahme korrekt belichtet

In vielen Fällen müssen die aktuellen Lichtverhältnisse als gegeben hingenommen werden. Manchmal ist das Licht zu hell, manchmal zu dunkel. Ist beispielsweise zu wenig Licht vorhanden, so wird der Bildsensor der Kamera nicht ausreichend belichtet und kann nicht ausreichend reagieren, wodurch viele dunkle Bereiche entstehen. Ist jedoch zu viel Licht vorhanden, dann kann es passieren, dass die Pixel des Sensors regelrecht überlaufen, wodurch die Aufnahme stellenweise wie ausgebrannt wirkt. Innerhalb heller Bereiche auf der Aufnahme können dadurch beispielsweise Konturen vollständig nicht mehr sichtbar sein. Ideal belichtet ist das Foto erst dann, wenn Sie noch zumindest eine leichte Zeichnung der Konturen innerhalb der hellen aber auch der dunklen Bereiche erkennen können.

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