Digitalkamera

Der Alleskönner Digitalkamera

Bei einer Digitalkamera handelt es sich um eine Kamera, die sich von einer analogen Variante im Grunde nicht unterscheidet, denn die Funktionsweise ist bei beiden Versionen gleich: Licht fällt durch eine Blende in das Kameragehäuse und trifft dort auf ein lichtempfindliches Element, auf dem eine Belichtung stattfindet. Während es sich bei der analogen Kamera jedoch um einen Film handelt, der anschließend in einem Fotolabor mit Hilfe chemischer Substanzen entwickelt werden muss, ist in der Digitalkamera ein Bildsensor verbaut, welcher das auftreffende Licht digitalisiert und anschließend auf einer Speicherkarte abspeichert.

Die Geschichte der Digitalkamera

Die ersten Anfänge des Alleskönners Digitalkamera gehen bereits auf das Jahr 1963 zurück. In diesem Jahr hatte David Paul Gregg eine Videodisk-Kamera erfunden, welche den Grundstein für die heutige Digitalkamera legte. Zwar war diese Kamera in der Lage, Standbilder in elektronisch-analoger Form auf der besagten Videodisk, die sogar bereits 1958 von Gregg erfunden worden ist, zu speichern, doch waren die darauf gespeicherten Bilder nur für wenige Minuten verfügbar und gingen anschließend wieder verloren. Erst 1968 wurde schließlich ein Patent auf den ersten Bildsensor beantragt, der in der Lage war, in Verbindung mit einem Speicherkondensator optische Bilder in festen Halbleiterbauteilen zu speichern und dauerhaft aufzubewahren. Doch der endgültige Durchbruch erfolgte erst 1969 mit dem durch Willard Boyle und George Smith entwickelten CCD-Sensor, einem lichtempfindlichen Chip, der Bilder kurzzeitig speichern konnte. In den kommenden Jahren stand die Entwicklung jedoch nicht still, sondern wurde von diversen Tüftlern stets weiterverfolgt.

Die weitere Entwicklung der Digitalkamera

Ende der 1980er Jahre gab es bereits einige Digitalkameras, die jedoch überwiegend von professionellen Fotografen eingesetzt wurden. Mitte der 1990er Jahre griffen auch erste Reporter auf diese Systeme zurück. Die ersten serienreifen Digitalkameras waren schließlich unter anderm die folgenden Modelle:

Apple QuickTake, 1994

Casio QV-Series, 1996

Canon Powershot, 1996

Sony Mavica, 1997

Nikon Coolpix, 1997

Im Jahr 2002 folgte schließlich mit der Kyocera Contax N Digital die erste digitale Spiegelreflexkamera mit einer effektiven Auflösung von 6,04 Megapixel auf den Markt gebracht - zwei Jahre später als ursprünglich angekündigt. Die Digitalkamera hat sich im Heimanwenderbereich und der Hobby Fotografie recht schnell durchsetzen können, weshalb die Preise ebenfalls recht schnell gefallen sind. Seit 2003 haben die Verkaufszahlen deutlich zugenommen, woraufhin die analoge Kamera immer weiter vom Markt verdrängt wurde. Deshalb haben sich sehr viele Hersteller analoger Kameras inzwischen längst von der Herstellung dieser Variante distanziert oder die Produktion zumindest stark reduziert.

Digitalkamera - Neue Entwicklungen

Im Rahmen der Digitalisierung kam es häufig vor, dass die neuen Kameragehäuse den alten Systemen angepasst wurden. Sowohl Objektivanschlüsse und Objektive analoger Kameras konnten also weiterhin verwendet werden. 2008 wurden schließlich erste spiegellose Kameras entwickelt, die über einen elektronischen Sucher in Form eines LCD-Displays verfügten. Schon im Jahr 2000 hatte die Olympus E-10 eine Auflösung von vier Megapixeln. Stetig wurde die Bildauflösung jedoch weiterentwickelt, sodass schon 2011 eine Auflösung von 16 Megapixeln möglich war, bei einigen Geräten sogar 24 Megapixel. Doch seit 2007 gibt es immer wieder Kritik an den immer weiter steigenden Pixelzahlen, wie dies etwa bei dem 41-Megapixel-Bildsensor von Nokia der Fall war, der 2012 in dem vorgestellten Smartphone Nokia 808 PureView der Fall war. Schon damals wurde festgestellt, dass eine möglichst hohe Pixelzahl nicht zwangsläufig auch der Bildqualität zuträglich ist, da es hierbei häufig zu einer sogenannten Überabtastung kommt. Dieses Oversampling bedeutet, dass deutlich mehr Subpixel zu einem einzigen farbigen Bildpunkt zusammengefügt werden, als es regulär der Fall ist.

Hände halten Digitalkamera im Grünen